Die Misteri die Trapani sind eine uralte Oster-Tradition an der Westküste Siziliens. Junge Männer tragen Hunderte Kilo schwere Skulpturen durch die Stadt.

In Sevilla hatte ich einige Tage vor Ostern mal die Vorbereitungen erlebt, diesmal bin ich mitten drin. Die Misterien von Trapani gehen vermutlich auf die Feierlichkeiten in der Osterwoche in Spanien zurück und kamen von dort in die Hafenstadt an der Westküste Siziliens.

Ostern in Sizilien

Ostern gilt in Sizilien als das wichtigste Fest des Jahres. Städte und Inseln übertreffen sich gegenseitig mit den prächtigsten Feierlichkeiten, wie z.B. die farbigen Tagesfeuerwerke auf der Insel Lipari.

Die Misteri di Trapani

sind eine jahrhundertealte Tradition, die ursprünglich nur von Mitgliedern der Handwerkerzünfte der Stadt unterhalten wurde. Riesige Holzstatuen, die auf einer Art Sänfte präsentiert werden, zeigen das Leiden Christi. In der Nacht vor dem Karfreitag werden die Statuen überreich mit Blumen geschmückt. Jeweils bis zu 25 junge Männer im Wechsel tragen von Karfreitag bis Ostersamstag ununterbrochen 24 Stunden lang Hunderte Kilo schwere Skulpturen durch die Straßen der Stadt, begleitet von Blaskapellen, die Trauermärsche spielen.

Der Zug beginnt Karfreitag um 14.00 Uhr von der Kirche Delle Anime Sante del Pulgatorio, wo die Statuen den Rest des Jahres über aufbewahrt werden. Nach der Segnung durch den Bischof schultern junge Männer die Statuen und verlassen die Kirche. Der Zug bewegt sich dann 24 Stunden lang durch die Stadt.

Trauermärsche und Wiegeschritt

Alle, also die Träger und die zahllosen Kapellen, die die Prozession begleiten, bewegen sich in einem langsamen Wiegeschritt. Laute Rasseln von einem der Begleiter signalieren den Trägern die Zeit zur Pause. Beeindruckende Trauermärsche begleiten das Spektakel, so dass man aus Zuschauer in eine fast meditative Stimmung gerät. Die ganze Stadt nimmt an dem Spektakel teil, viele, die weit entfernt leben, kommen aus diesem Anlass zurück nach Trapani.

Zum Ansehen der gesamten Galerie bitte auf das Foto unten klicken.

 

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