Als ich da so gedankenverloren aus dem Fenster meines Studios schaue, da sehe ich – eine Schornsteinfegerin. Eine sehr gut aussehende Schornsteinfegerin. Ich nehme also meinen ganzen Mut zusammen, stürme hinaus und frage sie, ob sie bereit wäre, sich von mir fotografieren zu lassen.

Kein Problem, meint sie, und einige Tage später geht es schon los. Wie schon gesagt, gut aussehend. Wer sich unter einer Schornsteinfegerin eine Frau vorstellt, die sich sagt, bei dem Job werde ich sowieso dreckig, da macht es gar keinen Sinn, mich schön zu machen, der liegt in diesem Fall völlig falsch. „Ich schminke mich natürlich jeden Morgen sorgfältig“, erklärte sie und ein Blick auf ihre sorgfältig manikürten Hände war ein weiterer Beweis: Ein schmutziger Job muss nicht heißen, dass man das eigene Aussehen vernachlässigt.

Problematisch war für sie nach eigener Aussage, dass sie bei älteren Hausbewohnern oft eine Menge Überredungskunst benötigte, bevor die sie auf’s Dach ließen. Eine Frau als Schornsteinfeger?

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Portrait einer Schornsteinfegerin (Close-up) mit schwarzem Zylinder vor weißem Hintergrund | Female chimney sweeper with black tophat . (ACHIM WERNER)