Hannover wird gern als langweilig und unspektakulär beschrieben. Kenner wissen, dass genau das der Reiz der niedersächsischen Landeshauptstadt ist. Denn die Stadt am Schnittpunkt der Autobahnen 2 und 7, einem Flughafen und einem sehr betriebsamen Bahnhof hat nicht nur hervorragende Verkehrsverbindungen sondern auch sonst eine Menge zu bieten. Sie ist gerade auch deshalb bei großen Unternehmen sehr beliebt.
Der größte Stadtwald Deutschlands liegt in Hannover
Freizeit- und Erholungsangebote haben bei der Rekrutierung von Arbeitskräften mittlerweile einen hohen Stellenwert bekommen. Und da kann Hannover ganz gewiss punkten. Der größte Stadtwald Deutschlands, die Eilenriede, lässt einen den ganzen Tag im Wald verbringen – mitten in der Stadt – wie der Maschsee. Das Schloss Herrenhausen mit dem wunderschönen Barockgarten bietet einen ganzen Strauß von kulturellen Angeboten. Nicht zuletzt hat Hannover mit dem Steinhuder Meer, der Lüneburger Heide und dem Weserbergland eine ganze Reihe von Naherholungsgebieten quasi vor der Haustür. Und, wem es doch einmal zu klein wird: Hamburg ist eine gute Stunde, Berlin zwei Stunden entfernt.
Hannover hat, ganz wie Bonn mit Ludwig van Beethoven, auch einen berühmten Mitbürger gehabt, nämlich Gottfried Wilhelm Leibniz, nach dem auch die hiesige Universität benannt ist. Allerdings ist Leibniz nicht in Hannover auf die Welt gekommen, sondern in Leipzig und nahm nach Aufenthalten unter anderem in Paris die Stelle als Hofrat und Bibliothekar in Hannover an. Sein Wohnsitz war das prachtvolle Leibnizhaus am Rande der Altstadt.
Der Immobilienmarkt in Hannover ist, wie in nahezu allen Ballungsräumen, sehr angespannt. Durch Neubauprojekte wie die Wasserstadt auf dem Gelände der ehemaligen Continental-Gummiwerke in Limmer und ein sehr großes Neubauprojekt am Kronsberg am Ostrand der Stadt werden neue Wohnungen geschaffen. Die begehrtesten Wohnlagen sind die List/Oststadt mit wunderschönen und sehr gut erhaltenen Gründerzeithäusern, das Zooviertel, das Philosophenviertel in Kleefeld sowie die Stadtteile Kirchrode und Waldheim.
Künstler, Studenten und Menschen mit einem eher kleinen Budget zieht es gern nach Linden, dem Kreuzberg Hannovers. Einer der Vorteile: Die Uni ist nur einen Katzensprung entfernt.
Bonn hat ein ähnliches Schicksal wie Hannover. Gern wird die Stadt am Rhein schon mal despektierlich „Bundesdorf“ genannt. Während das Bundeskanzleramt in Berlin und der benachbarte Reichstag einen ganzen Stadtteil prägen, muss man in Bonn den ehemaligen Bundestag und das Bundeskanzleramt geradezu suchen. Aber: Nichts davon steht leer, die Räume, in der die junge Bundesrepulik Fahrt aufnahm, werden extensiv von den Vereinten Nationen und von Außenstellen der Berliner Regierung genutzt.
Berühmter Sohn und internationales Flair
Bonns berühmter Sohn ist Ludwig von Beethoven. Das kleine rosafarbene Geburtshaus des Komponisten in der Altstadt kann man fast übersehen, aber Beethoven ist in Bonn allgegenwärtig, z.B. durch die Bronzestatue auf dem Münsterplatz und durch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen.
Obwohl auch Bonn, ebenso wie Hannover, im zweiten Weltkrieg schwer zerstört wurde, wirkt die Innenstadt gemütlicher. Kleine Plätze, die durch die Fussgängerzone miteinander verbunden sind, das Poppelsdorfer Schloss mitten in der Stadt und die Südstadt mit ihren wunderschönen Häuserzeilen machen die Stadt attraktiv für das Wohnen in der Innenstadt.
Von wegen „Bundesdorf“
Der UN-Campus und andere internationale Organisationen sowie der hier immer noch ansässigen deutschen Ministerien bzw. ihrer Bonner „Filialen“ sorgen für einen relativ angespannten Wohnungsmarkt, insbesondere im höherpreisigen Segment. Immerhin leben hier Menschen aus 175 Nationen. Die Architektur- und Immobilienfotografie muss also internationalen Ansprüchen genügen.
Die Südstadt, mit der Weststadt zusammen das größte Gründerzeitviertel Deutschlands, Poppelsdorf und Bad Godesberg sind die begehrtesten Wohnlagen. Auch hier gibt es Wohnraumbedarf für Studenten. Wer es gern etwas ruhiger hat, zieht in einen der rechtsrheinischen Stadtteile wie Beuel oder Oberkassel. Eins ist jedenfalls sicher: Der Rhein ist niemals fern, was der Stadt einen ungemeinen Reiz verleiht.