Was für Erlebnisse! Um nichts in der Welt möchte ich missen, was ich als Fotojournalist erlebt habe. Der Aufstieg im Kamin der Bielefelder Müllverbrennungsanlage bei gefühlten 50 Grad Celsius, der Überstieg von einer an einem Kran hängenden Kanzel auf die Baustelle einer Windkraftanlage – in 125 Metern Höhe. Die Begegnung mit Michail Gorbatschow und seiner Frau Raissa auf einer Tagung des Club of Rome. Als ich dem großen Designer Ettore Sottsass meinen Arm reichte, um ihn vor die Tür zu begleiten. Er war damals schon etwas schwach auf den Beinen, und das Licht draußen war einfach schöner für das Portrait. Die mehrwöchige Reise nach Siebenbürgen, wo ich beim Bischof in Klausenburg unterkam. Fast hätte ich nicht hingefunden: Eine ungarische Bekannte hatte ganz vergessen, dass „Ihr“ Siebenbürgen jetzt in Rumänien liegt und mir zur Wegbeschreibung nur die ungarischen Ortsnamen gegeben. Unvergessen ist mir bis heute, wie der damalige Ministerpräsident Nordrhein-Westfalens, Johannes Rau, schmunzelnd zu mir sagte: „Junger Mann, gehen Sie doch mal ein wenig zur Seite, damit die anderen mich auch sehen!“ Sein Vortrag hatte mich so gefesselt, dass ich meinen eigentlichen Auftrag, ein paar Fotos im vollbesetzten Bielefelder AudiMax zu schießen, völlig vergessen hatte und mittlerweile nur noch auf der Bühne – und im Weg – herumstand. Sternstunden der vergangenen zwanzig Jahre waren mit Sicherheit der fünfwöchige Aufenthalt in Easterhouse bei Glasgow bei Pfarrer Malcolm Cuthbertson und seiner Frau Debbie, den ich übrigens nicht nur fotografisch festgehalten habe, sondern, wie auch bei anderen Reportagen, auch in einem langen Artikel. Schließlich die Begleitung eines Hilfskonvois von Cap Anamur in die westsibirische Kusbass-Region.