Das Kapitel Hochzeitsfotografie – ich hatte damit fast abgeschlossen. Aber genug damit. Mit manchen meiner Ideen war ich meiner Zeit voraus, jetzt, wo es auch andere begriffen haben, gibt es keinen Grund, sich beleidigt davon zu machen. Eigentlich fotografiere ich Hochzeiten nämlich gern! Warum? Nun, weil sie einmalig sind! Meistens! Als geborener Fotojournalist habe ich ein Gespür für authentische Situationen entwickelt, laufe ständig mit neugierigem Blick und wachen Augen herum, immer bereit, diesen einen unwiederbringlichen Moment einzufangen. Sie suchen Jemanden, der nicht solange an Ihnen und Ihrer Partnerin/Ihrem Partner herumbiegt, bis alles den Hochglanzfotos
Meine Idealvorstellung von einer Hochzeitsreportage: Ich erzähle Ihre/Eure Geschichte bzw. den vorläufigen Höhepunkt derselben. Diesen Tag, der so viel von einem wohlgeordnetem Chaos hat, der die Gefühlswellen durchaus schon einmal über die Beteiligten zusammenschlagen lässt, diesen Tag also so nah wie möglich zu begleiten, das ist mein Ding.Und es ist – auch für den Fotografen – ein Riesen-Erlebnis. Denn ich bin überall dabei, wo Sie es wollen.
1. Geschichte
Als wir beim Brautpaar ankommen, steht er in Unterhose am Bügelbrett und bügelt sein weißes Hemd. Anschließend ziehen sich Braut und Trauzeugin (spätestens an diesem Tag erfährt man, wofür man/frau beste Freunde und Freundinnen hat) in das Ankleidezimmer zurück. Der Bräutigam ruft aus dem Erdgeschoss: “Ich habe mir doch eben ein Brot geschmiert, wo ist denn das jetzt?” Ich rufe zurück: “Hier oben, auf dem Tisch neben dem Treppengeländer.” Ich hatte die angebissene Stulle gerade fotografiert. Mein Assistent und ich warten in dem kleinen Flur darauf, die ersten Bilder von der Braut im Kleid zu machen, als die Tür zum Schlafzimmer
Der Standesbeamte war echt geplättet: “Sie sind der erste Fotograf, der eine vor Glück weinende Braut fotografiert hat!” erklärt er mir anerkennend. Ihr Kollege beim Rausgehen aus dem Standesamt zur Braut: Also, das hätte ich nicht gedacht, dass Du weinen kannst!“ Tja. Und glauben Sie mir, liebe Braut und lieber Bräutigam: in zwanzig Jahren werden Sie die Bilder betrachten und genau wieder so fühlen wie damals. Weil die Bilder echt waren. Und auch dann noch immer sind.
Es gibt einen sehr schönen Satz eines amerikanischen Kollegen, den ich gern immer wieder zitiere, weil ich glaube, dass er ein wenig auch meine Arbeitsweise charakterisiert: „Wenn Sie sich später die Fotos ansehen, dann sollen nicht nur die Bilder Ihr Herz erfreuen, sondern auch die Erinnerung an das Fotografiert-Werden.“
Digitale Spiegelreflex-Kameras liefern schon seit einiger Zeit hervorragende Videobilder in HD-Qualität. Das Video ist außerdem…
Vor einigen Jahren machte ich eine ausgedehnte Foto-Reise an einigen Flüssen entlang. Ich muss zugeben,…