Bewegte Bilder für effektive Werbung

Digitale Spiegelreflex-Kameras liefern schon seit einiger Zeit hervorragende Videobilder in HD-Qualität. Das Video ist außerdem ein sehr schöner Weg, Fotografien und bewegte Bilder gemeinsam zu verwenden. Überraschenderweise höre ich immer wieder, dass Standbilder mit sanften Schwenks durchs Bild besser ankommen als Video mit hektischen Schnitten. Diese Technik, Standbilder mit einem leichten Schwenk und Zoom oder auch beides kombiniert war eigentlich eine Filmimitation und ein Verfahren, mit Standbildern videoähnliche Darstellungen herzustellen. Doch in einer Zeit der Bildüberfrachtung und der immer hektischer werdenden Videos sehnen sich mehr und mehr Menschen nach Momenten der Langsamkeit.

In dem hier gezeigten Video habe ich beide Verfahren kombiniert. Diese Form der Darstellung eignet sich sehr gut für kurze Unternehmensdarstellungen, Produktpräsentationen oder wie hier, einem Immobilien-Exposé. Bei Interesse erstelle ich gern ein maßgeschneidertes Angebot.

Es rinnt, es rauscht – Mein ewiger Kalender zum Thema Wasser

Wasser fasziniert mich und damit bin ich natürlich nicht allein. Es war mir eine große Freude, diesen kleinen Kalender zu erstellen und ihn mit einigen meiner Wasserbilder zu verschönern. Viele der Bilder sind im vergangenen Jahr entstanden, in dem ich viel in den Bergen unterwegs war. Es sind aber auch Motive dabei, die 30 Jahre alt sind. Wie man also sieht: Die Faszination für das Thema Wasser ist bei mir nichts Neues.

Ich würde mich sehr freuen, wenn der Kalender regen Zuspruch bekommt und bin gespannt auf Kommentare.

Und wer sich darüber hinaus für Fotos zum Thema „Wasser“ interessiert, für den geht’s hier entlang.

Abseits der Touristen – Almabtrieb hinter den Kulissen

„Almabtrieb, paah!“ hatte mein Freund Otto aus dem Lechtal vor kurzem vernehmen lassen, als es um dieses alljährliche, bei Touristen beliebte Spektakel ging.
Weil der Almabtrieb zu Zeiten stattfinden muss, an denen auch die Touristen „können“, seien die Tiere manchmal schon einige Tage im Tal, bevor sie dann mit Blumen und riesigen Schellen geschmückt, aus einigen Metern Entfernung vom Ort zum Defilèe aufmarschieren – grad von der Alm gekommen.
Vermutlich hat mich sein Ärger über die allgegenwärtige Nutzung der alpenländischen Kultur zu kommerziellen Zwecken ein wenig beeinflusst: Jedenfalls habe ich mich nicht bemüht, pünktlich zur „Show“ in Steeg zu sein, sondern von vornherein beschlossen, ein wenig hinter die Kulissen zu schauen.
Steeg ist der letzte Ort im Tiroler Lechtal, bevor sich die Straße nach Warth hinaufschraubt. Dort, am Salober und am Hochtannbergpass, tummeln sich im Winter die Skifahrer, und auf der anderen Seite des Passes beginnt der Bregenzerwald. Stichwort Schnee: An den letzten Tagen ist ab 2.000 Metern Schnee gefallen, der Winter naht in Riesenschritten.

In Steeg angekommen, erlebe ich sogleich, dass die Kühe und Jungtiere den ihnen angelegten Schmuck sehr wohl zu schätzen wissen. Sie wollen ihn nämlich gar nicht wieder hergeben. Und es bedarf einiger Stunteinlagen hiesiger Frauen und Männer, um die Tiere einzufangen, so dass ich mich manchmal wie auf einem Rodeo fühle, im Wilden Westen Österreichs.
Oberhalb des Ortes werden die Tiere aufgeteilt, so dass jedes wieder in den richtigen Stall einzieht. Obwohl viele der jungen Leute, die hier zum Teil in Lederhose und mit blumengeschmückten Hüten beim Almabtrieb bzw. dessen Vorführung geholfen haben, gar nicht mehr auf einem Bauernhof leben oder arbeiten: Man merkt ihnen an, dass sie von kleinauf den Umgang mit Tieren gewöhnt sind. Eine hübsche junge Frau nimmt ganz selbstverständlich hin, dass sich eines der Jungtiere in Ermangelung eines passenden Baumes an ihr das Fell schrubbt. Dreck, und der ist hier nun einmal reichlich vorhanden, ist nun einmal etwas anderes als Schmutz, wie man ihn in der Stadt vorfindet.
Die Tiere werden zum Teil in riesige Lastwagen verladen, was bei mir zu schlimmen Ahnungen führt. Die werden doch wohl nicht auf einen … – doch als ich das böse Wort „Schlachthof“ gegenüber einem der Bauern in den Mund nehme, der gerade noch einmal einen Blick auf „seine“ Tiere im LKW-Anhänger wirft, ist der ganz entsetzt: Nein, die Tiere gehen an andere Bauern für die Nachzucht, ihr Leben geht weiter. Klar, sagt er, irgendwann landen sie alle einmal beim Metzger. Aber diese Tiere haben ein Leben gehabt, ganz im Gegensatz zu den Turbokühen, denen man nicht einmal mehr Auslauf gewährt, aus Angst, sie könnten zuviel Kalorien verbrauchen.
Ich finde wirklich, man sieht den Männern und Frauen hier an, dass sie Freude an der Arbeit mit Tieren haben. Am Ende, als alle „Viacher“, wie man hier sagt, dort oder auf dem Weg dorthin sind, wo sie hingehören, blicke ich in zufriedene, ja glückliche Gesichter. Das Gruppenbild, zu dem ich eine Familie bitte, zeigt das deutlich.
Der Winter kann kommen. Und im nächsten Frühjahr geht es wieder auf die Alm. Ganz ohne Touristen.

Schlafes Bruder

Richtig eingestiegen in dieses fotografische Thema bin ich, als ich durch die Korkeichenwälder im portugiesischen Alentejo streifte. Das ist eine Landschaft von herber archaischer Schönheit. Plötzlich liegt ein Lamm, vor mir, scheinbar völlig entspannt scheint es in der Mittagshitze ein Schläfchen zu halten. Doch, als ich noch überlege, wie ich mich zurückziehen kann, ohne es zu stören, ist mir klar: Es ist tot. Vielleicht hat es seine Mutter verloren und ist verhungert oder es war krank. Der Lauf der Natur und trotzdem hat es mich berührt.

Deutschland ist kein Land, in dem wilde Tierherden umherziehen. Auch die Tiere, die nicht in industrialisierter Landwirtschaft gequält werden, sind weitestgehend an den Menschen gewöhnt.
Trotzdem habe ich das Gefühl, in eine andere Welt zu schauen, wenn ich auf dem Feld eine Gruppe Rehe beim Äsen, einen Fuchs bei einer nächtlichen Autofahrt am Waldrand entlang streichen oder einen Dachs über einen Waldweg huschen sehe. Sie leben mit uns, aber nicht unter uns – sie halten Distanz. O.K., die Geschichten, die man über Füchse in Berlin liest, sprechen eine andere Sprache.

Gestorben. Ein totes Reh liegt nur wenige Meter entfernt von einer viel befahrenen neben einem Schilderpfahl im Gras. Äußerlich unverletzt liegt es wie völlig entspannt auf dem Rücken im Gras. Es zeugt von den Millionen Tieren, die jährlich durch den Straßenverkehr zu Tode kommen. Oft sehen die Tiere entsetztlich verstümmelt aus, dieses hier scheint äußerlich unverletzt, hat den Aufprall aber trotzdem nicht überlebt. (bilder wie worte | Jo Achim Werner)  Gestorben. Ein toter Marder am Straßenrand zeugt von den Millionen Tieren, die jährlich durch den Straßenverkehr zu Tode kommen. (bilder wie worte | Jo Achim Werner)Toter Dachs am Straßenrand. Millionen von Tieren kommen in jedem Jahr durch den Straßenverkehr ums Leben. (bilder wie worte | Jo Achim Werner)
Mir suggerieren diese Tiere einen Rest an Wildheit in einer durch und durch geplanten, nach Kosten und Effizienz bestimmten Welt, in der die Natur nicht mehr als unser Ursprung gilt, sondern eine Rolle spielt.
Plötzlich stoße ich dann auf eines dieser Tiere: Bewegungslos und scheinbar schlafend, völlig entspannt und äußerlich unverletzt ruhen diese Opfer von Verkehrsunfällen am Straßenrand oder unweit der Straße auf einem Getreidefeld.
Merkwürdig: Jedes Mal denke ich, im nächsten Moment springt es auf und läuft davon. Atmet es noch? Die plötzliche Nähe verwirrt, das, was gerade noch so fern war, liegt nun direkt vor mir: Zum Greifen nah!

Hochzeitsfotografie – Live dabei am Tag der Tage

Das Kapitel Hochzeitsfotografie – ich hatte damit fast abgeschlossen. Aber genug damit. Mit manchen meiner Ideen war ich meiner Zeit voraus, jetzt, wo es auch andere begriffen haben, gibt es keinen Grund, sich beleidigt davon zu machen. Eigentlich fotografiere ich Hochzeiten nämlich gern! Warum? Nun, weil sie einmalig sind! Meistens! Als geborener Fotojournalist habe ich ein Gespür für authentische Situationen entwickelt, laufe ständig mit neugierigem Blick und wachen Augen herum, immer bereit, diesen einen unwiederbringlichen Moment einzufangen. Sie suchen Jemanden, der nicht solange an Ihnen und Ihrer Partnerin/Ihrem Partner herumbiegt, bis alles den Hochglanzfotos hz_020509_02_dsc_2383aus den Hochzeitsmagazinen gleicht. Der nicht mit Ihnen bespricht, wie Sie stehen müssen, wenn Sie die Torte anschneiden. Sie müssen keine Angst haben: Die klassischen Brautpaarfotos für die Anrichte von Tante Ida werden natürlich auch gemacht.
Meine Idealvorstellung von einer Hochzeitsreportage: Ich erzähle Ihre/Eure Geschichte bzw. den vorläufigen Höhepunkt derselben. Diesen Tag, der so viel von einem wohlgeordnetem Chaos hat, der die Gefühlswellen durchaus schon einmal über die Beteiligten zusammenschlagen lässt, diesen Tag also so nah wie möglich zu begleiten, das ist mein Ding.Und es ist – auch für den Fotografen – ein Riesen-Erlebnis. Denn ich bin überall dabei, wo Sie es wollen.

Hochzeitsgeschichten

 1. Geschichte

Als wir beim Brautpaar ankommen, steht er in Unterhose am Bügelbrett und bügelt sein weißes Hemd. Anschließend ziehen sich Braut und Trauzeugin (spätestens an diesem Tag erfährt man, wofür man/frau beste Freunde und Freundinnen hat) in das Ankleidezimmer zurück. Der Bräutigam ruft aus dem Erdgeschoss: “Ich habe mir doch eben ein Brot geschmiert, wo ist denn das jetzt?” Ich rufe zurück: “Hier oben, auf dem Tisch neben dem Treppengeländer.”  Ich hatte die angebissene Stulle gerade fotografiert. Mein Assistent und ich warten in dem kleinen Flur darauf, die ersten Bilder von der Braut im Kleid zu machen, als die Tür zum Schlafzimmer bww-hp_hochzeit-0349aufgeht und die Braut fragt: “Oder wollen Sie jetzt schon anfangen?” Im Höschen. Mein Assistent, nebenbei mein Sohn und damals noch ziemlich jung, tut einen tiefen Atemzug. Ich gehe mit rein ins Zimmer und – oh Schreck – vor drei Monaten hat das Kleid doch noch gepasst. Da war der Bauch noch nicht so dick. Nach mehreren Versuchen haben die beiden aber den Dreh raus. Nun noch das Strumpfband anlegen – dazu später mehr. Die anschließenden Fotos im Park – vor der Trauung, wie ich allen Paaren nur raten kann – brachte mich an den Rand meiner Leistungsfähigkeit. Die beiden machten wirklich jeden Spaß mit und wenn mir nichts mehr einfiel – Ihnen fiel bestimmt noch etwas ein. Wie schon gesagt: Die Emotionen wallen hoch. Es war eine wunderschöne Trauung. Zwei, die sich gefunden hatten, die sich lieben, ein entstehendes Leben, dazu ein reizendes kleines Mädchen aus einer älteren Beziehung, es war wirklich rührend. Nach der Trauzeremonie und der Segnung durch den Pastor gehen die beiden zu ihrem Platz zurück. Auf dem Weg bleibt etwas liegen, der hilfsbereite Gottesmann eilt nichtsahnend und hilfsbereit hinterher – um das Strumpfband aufzuheben. Die Kirche hat vor Lachen gebebt. Und ich glaube, der liebe Gott hat an diesem Tag seine Freude gehabt.

2. Geschichte

Der Standesbeamte war echt geplättet: “Sie sind der erste Fotograf, der eine vor Glück weinende Braut fotografiert hat!” erklärt er mir anerkennend. Ihr Kollege beim Rausgehen aus dem Standesamt zur Braut: Also, das hätte ich nicht gedacht, dass Du weinen kannst!“ Tja. Und glauben Sie mir, liebe Braut und lieber Bräutigam: in zwanzig Jahren werden Sie die Bilder betrachten und genau wieder so fühlen wie damals. Weil die Bilder echt waren. Und auch dann noch immer sind.

3. Geschichte

hochzeit_0724Wieder so ein tolles Paar.  Wir stehen also im Park und machen Paarfotos. Sein Trauzeuge hat ein Lachen drauf – einfach ansteckend. Die beiden sind begeisterte Tänzer und lassen sich vom holprigen Waldboden nicht davon abhalten, für mich das Tanzbein zu schwingen. Dreihundert Meter vom Auto entfernt erwischt uns plötzlich ein sommerlicher Platzregen, der es in sich hat. Ich renne und schlingere also zum Auto, um einen Schirm zu holen. Doch nass waren wir trotzdem, zum Glück konnte die Braut mit einem meiner Aufheller ihre Frisur retten. Doch die gute Laune verliert heute niemand. “Kommen Sie, jetzt trinken wir zuhause erst mal einen Kaffee auf den Schreck”, sagt sie.Dort angekommen bekommt ihre Mutter angesichts des 10-cm-hohen Dreckrands am Hochzeitskleid fast einen Schreikrampf – und schlägt mir die Tür vor der Nase zu. Dabei hatte ich das Wetter gar nicht bestellt. Aber am Abend haben wir uns wieder vertragen.

Es gibt einen sehr schönen Satz eines amerikanischen Kollegen, den ich gern immer wieder zitiere, weil ich glaube, dass er ein wenig auch meine Arbeitsweise charakterisiert: „Wenn Sie sich später die Fotos ansehen, dann sollen nicht nur die Bilder Ihr Herz erfreuen, sondern auch die Erinnerung an das Fotografiert-Werden.“

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Begegnungen