Wasser ist pure Energie

Reisebilder – Heute: An der Mosel

Vor einigen Jahren machte ich eine ausgedehnte Foto-Reise an einigen Flüssen entlang. Ich muss zugeben, dass, wenn ich einfach auf „blauen Dunst“ losfahre, meistens nicht dort ankomme, wo ich eigentlich hin wollte. Es liegt halt einfach zuviel am Wegesrand.

Diesmal aber habe ich es innerhalb von vier Tagen von Hannover bis fast nach Trier geschafft. Zunächst ging es an der Weser entlang bis nach Hannoversch Münden. Dann machte ich einen kleinen Sprung nach Marburg und folgte der Lahn. Das war eine Gegend, die ich noch gar nicht kannte und ich war wirklich begeistert.

Mein Ziel war die Mosel, die ich bei strahlendem Herbstwetter erreichte, wo ich einige schöne Fotos für meine Reisebildergalerie machen konnte.

Wenn man so spontan und ohne Planung losfährt, dann kann die Übernachtung aber schon mal zum Problem werden. Als ich die Lahn entlang fuhr an diesem wunderschönen Oktoberabend, überlegte ich mir, wo ich Station für die Nacht nehmen könnte. Es war aber nicht nur ein wirklich schöner Oktoberabend, sondern der Vorabend des 3. Oktobers, und das führte dazu, dass alle Hotels, an deren Telefonnummern ich geraten konnte, ausgebucht waren. Einzelne freie Zimmer gab es noch – ab 150 Euro aufwärts.

Es wurde dunkel, ich überquerte den Rhein und schlug mich über verschlungene Bergstraßen an die Mosel durch. Irgendwann stieß ich auf den Hinweis auf einen Campingplatz und beschloss, dort im Auto zu übernachten. Doch der Inhaber telefonierte ein wenig herum und wies mir schließlich den Weg zu einem Hotel direkt an der Mosel. Etwas ungläubig kam ich dorthin und aus dem Staunen nicht mehr heraus. Ein Paar aus Hannover (!) hatte ein altes Schulhaus in ein schnuckeliges kleines Hotel umgebaut. Und es war richtig Betrieb und natürlich war das Haus komplett ausgebucht!

Alt aber es funktioniert – Aus einer Zeit, in der Ex und Hopp einfach nicht ging

Meine Gute-Laune-Kurve ging schon wieder nach unten, doch die Inhaber hatten etwas in petto. In der Nachbarschaft hatten sie ein weiteres Haus erstanden, aber noch nicht umgebaut. Der Hinweis „Also, der Standard ist nicht besonders!“ ging an mir vorbei und ich verbrachte eine schöne Nacht in einem Raum, der mir wie eZimmer in einer alten Pension an der Mosel, in dem die Zeit stehen geblieben scheint.in Museum vorkam.

Am nächsten Morgen machte ich das Bild von dem Fenstergriff, der mir wie ein Rückblick in meine Kindheit in den 1950-Jahren erschien. Ich schätze, er war mindenstens so alt wie ich, eher älter.